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Paddock bauen - die wichtigsten Tipps

Gäbe es doch eine einfache Anleitung um ein Paddock zu bauen… hätten wir nichts zu tun. 😉 Aber im Ernst: Paddocks sind komplizierte Flächen: Die Pflege ist erschwert, die Anforderungen hoch – wir zeigen Euch wie es klappen kann!

Inhaltsverzeichnis

Pferde glücklich machen

Eine Bewegungsfläche für Pferde, die trocken ist, nicht staubt und dem Körper unserer Vierbeiner gut tut.

In der Praxis ist das gar nicht so einfach zu bauen:
Denn auf dem Paddock könnt Ihr nur schlecht pflegen, also müssen System und Paddockbelag angepasst werden.

Zudem wollen viele günstig einen Paddock bauen. Das beißt sich mit dem empfohlenen Bau mit Paddockplatten – denn die sind teuer.

Hinzu kommt die Einteilung von Paddocks in kleine Einzelflächen. Baulich kein Problem, aber eben aufwendig und deswegen: Teuer 🙁

Doch wie immer im Leben: Wenn Ihr schon in den Paddockbau investiert, dann richtig! Es gibt nichts Schlimmeres als Geld in den Matsch zu setzen. Mit unseren Tipps aus der Praxis bekommt Ihr eine gute Grundlage für die Planung und den Bau Eurer Paddocks.

Paddock im Schicht-System

Das Schicht-System ist eigentlich im klassischen Reitplatzbau beliebt, kommt in der Praxis aber auch oft beim Paddockbau zum Einsatz. Während beim Platten-System das Wasser vertikal abgeführt wird, ist es hier horizontal über die Oberfläche der Fall.

Der Vorteil dieses Aufbaus ist der günstigere Preis ggü. Paddockplatten. Der Nachteil ist, dass Pferde auf dem Paddock oft graben und dann die Trennschicht aufreißen könnten, was zu Vermischung von Paddocksand und Trennschicht führt. 

Pro & Contra:

günstig & wirtschaftlich

Das Schicht-System ist das günstigste unter den Paddock-Systemen

Gefahr durch Kratzen und Graben

Ein echter Nachteil beim Schicht-System auf Bewegungsflächen ist die Gefahr durch grabende Pferde. Diese würden die Trennschicht aufreißen. Das führt zu einer Vermischung von Trennschicht und Paddockbelag.

Pflege bzw. schlechtere Entwässerung

Paddockböden, die nach unten entwässern (mit Platten gebaut) erzielen eine bessere Entwässerungsleistung. Im Schicht-System muss das Wasser über die Oberfläche abfließen. Ist diese nicht plan, wird das Wasser auf der Fläche stehen bleiben. Bei Holz-Sticks ist das allerdings deutlich weniger problematisch.

Mit Paddockplatten bauen

Das Platten-System entwässert vertikal. Es ist teuer in der Anschaffung, aber gerade im Paddockbau optimal, da die Pferde die Paddockplatten nicht aufkratzen. Außerdem ist der Pflegeaufwand insgesamt gering.

Auf eine Schotter-Tragschicht werden die Paddockplatten verlegt. Verfüllt werden können sie entweder mit Paddocksand oder besser mit durchlässigerem Material wie Kies oder Splitt.

Pro & Contra:

Hohe Lebensdauer

Entscheidend für die Lebensdauer ist natürlich die Auswahl hochwertiger Paddockplatten. Concept arbeitet daher nur mit Herstellern zusammen, die sich langfristig am Markt etabliert haben und deren Qualität wir als hoch einschätzen.

Kein Matsch mehr auf dem Paddock

Die Entwässerung erfolgt i.d.R. vertikal in den Baugrund, was effektiver ist als z.B. das Schicht-System. Zusätzlich kann bei Bedarf ein kleines Gefälle angelegt werden, das die Entwässerungsleistung weiter steigert.

Kosten

Gegenüber einem Schicht-System ist das Matten-System bedeutend teurer. Hier muss im Einzelfall abgewogen werden, ob die Investition sich rechtfertigt.

Verhindert "graben"

Viele Pferde scharren auf dem Paddock mit dem Huf auf dem Boden. Bei einer normalen Trennschicht würde es zu Vermischungen mit dem Paddocksand kommen. Ein Aufbau mit guten Paddockplatten verhindert das effektiv.

Paddockplatten im Matsch verlegen?

Viele Hersteller von Paddockplatten werben damit, dass ihre Platten einfach auf dem gewachsenen Untergrund (also in den Matsch) verlegt werden können. Doch damit erweisen sie ihren Kunden oft einen Bärendienst.

Concept empfiehlt: Wenn Ihr schon viel Geld für Paddockplatten ausgebt, dann investiert lieber etwas mehr in einen passenden Unterbau! Das hat mehrere Gründe:

Die Paddockplatten "kommen hoch", wenn der Untergrund nicht plan ist. Wir hatten schon viele verzweifelte Stallbetreiber am Telefon, die ihr Paddock selber bauen wollten und dann einige Wochen später Platten in der Luft stehen hatten. Klar: Wenn der Untergrund des Paddocks nicht plan liegt, haben die Paddockplatten nicht den entsprechenden halt.

Das Paddock bleibt trotzdem matschig. Gerade das Argument der Matschfreiheit überzeugt viele Stallbetreiber, beim Paddock bauen auf die teuren Platten zu setzen. Doch werden diese auf einem Untergrund verlegt, der nicht wasserdurchlässig ist, kann die teuerste und beste Platte nicht wirken.

Fazit:

Wenn Ihr schon viel Geld für Paddockplatten auszugebt, dann tut Euch den Gefallen und verlegt die Platten immer mit einem entsprechenden Untergrund! D.h. der Baugrund sollte professionell mittels Lasertechnik begradigt werden. Darauf kommt eine Schotter-Tragschicht und dann erst werden die Platten verlegt. Nur so werdet Ihr lange Freude an Eurem Paddockbau haben.

Achtung Baugenehmigung

Grundsätzlich gilt, dass jeder Reitplatz und jede Bewegungsfläche genehmigungspflichtig ist. So weit so gut. Nur machen wir in einigen Bundesländern (z.B. NRW) die Erfahrung, dass die Auflagen sehr streng sind.

Oftmals geht es dabei um das Thema der Nitratbelastung (sprich: Der Pferdeurin und Mist soll nicht in den Boden versickern). Für die TARA Tierhilfe e.V. musste das Concept Team z.B. mehrere Folien verlegen und selbst den Paddockzaun komplett abdichten, damit kein Wasser im Baugrund versickern kann.

In einigen Bundesländern bedürfen kleine Flächen keiner speziellen Genehmigung, in anderen ist es fast nicht mehr möglich überhaupt noch an eine Baugenehmigung für Reitplatz oder Paddock zu gelangen.

Informiert Euch auf jeden Fall zu den Bedingungen und Gegebenheiten bevor Ihr ein Paddock baut. Holt Euch am besten von Anfang an fachkundigen Rat ein. Das spart Zeit und Ärger.

Welcher Sand für das Paddock?

Während es für Reitplatz und Reithallenboden recht klare Vorgaben für den Sand gibt, muss man beim Paddock bauen eher abwägen: Die für Reitböden eingesetzten Quarzsande sind zwar optimal was Scherfestigkeit etc. angeht – bieten das aber auch nur bei entsprechender Bewässerung.

Da diese erfahrungsgemäß auf dem Paddock selten oder gar nicht stattfindet, kann über einen Paddocksand mit Lehmanteil nachgedacht werden. Dieser speichert das Wasser besser. Allerdings bringt Lehm auch Nachteile wie Verhärtung, kürzere Lebensdauer und ein schnelleres Verstopfen der Paddockplatten mit sich.

Concept setzt im Paddockbau hauptsächlich auf concept Q Reitsande und auf Nordsand. Alternativ unsere Empfehlung: Denkt mal über Holz-Sticks als Paddockbelag nach! Geringe Pflege, hohe Elastizität und gute Entwässerung:

Es muss daher abgewogen werden, welcher Belag für das Paddock in Frage kommt.

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